Interview ::: Mayque

.:o:. "Ich liebe es, Songs zu schreiben."

Trier. Mit dem Maffay-Song "Tiefer" haben Mayque & Band Peter Maffay im September in der NDR-Jubiläumssendung "40 Jahre Beatclub" begeistert. Gebucht worden waren Sie zufällig, weil Christina Stürmer ausgefallen war. Durch ihre ausdruckstarke Bühnenperformance konnte Meike Anlauff die deutsch-rumänische Rocklegende davon überzeugen, ihr die Chance zu geben, ihre liveerprobte Stimme in Städten wie Hamburg, Dortmund, München und Berlin zu präsentieren und als Support Act auf seiner aktuellen "laut & leise" Tour dabei zu sein.

Ausgerechnet in einer Schulaufführung von "Tabaluga" hat Meike erstmals Bühnenluft geschnuppert. Als Lilly begeisterte sie als Teenager das Publikum. Nun steht sie mit dem Künstler auf der Bühne, der den kleinen grünen Drachen erfunden hat. Am 14. November ist die aus "Flori", "Christmas Moments" oder "Pop and Classic Generation" bekannte Sängerin zusammen mit Peter Maffay in der Arena Trier zu Gast, wo sie das von Hartmut Engler getextete Stück "Tiefer" und weitere Songs performt.

Die gebürtige Hermeskeilerin war bis im Jahre 2004 Frontfrau der Coverband Gimme5. Mit Ihren langjährigen Gimme5-Bandkollegen Michael Brettner (Gitarre), Dominik Krämer (Bassist der "TV Total Band") und ihrem Bruder David Anlauff (Schlagzeug, Glashaus, Cosmo Klein) hat sie ihre erste Single "Tiefer" zusammen mit zwei eigenen Songs eingespielt. Die Debut-EP der 26jährigen ist im Oktober 2005 erschienen. Meikes Version des deutschen Rock-Klassikers klingt mehr nach "Join Me" von HIM und "Glorious" von Andreas Johnson als nach Maffay. Den spannungsgeladenen Musicalsong "Unsichtbar" hat sie gemeinsam mit ihrem Freund René geschrieben. Den Text zur Ballade "Ich gehe meinen Weg" hat Mayque Studiogitarrist Michael Brettner beigesteuert. Das Stück dürfte nicht nur Orange Pearl oder Evanescence Fans begeistern.

Das erste Album mit powervollen bis bewegenden, aber immer echt klingenden Songs voller Leidenschaft und Energie entsteht gerade im Studio von Produzent und Pianist Jürgen Blätz, der mit durchdachten Arrangements und musikalischem Perfektionismus schon seit einiger Zeit zusammen mit der Songwriterin an selbst komponierten und selbst getexteten Stücken arbeitet. Meike hat Sandy in einem Interview einiges über ihr neues Projekt "Mayque", die Kunst des Songwritings, Träume und die aktuelle "laut & leise" Tour erzählt.

Sandy: Hallo Meike! Wie ist das, wenn man die Chance bekommt, mit Peter Maffay auf Tour zu gehen?
Meike: Ich hätte natürlich nie damit gerechnet, speziell mit Peter Maffay zusammenzuarbeiten, aber ich wollte mir meine Träume auch nie genauer ausmalen, denn es kommt eh immer anders, als man es erwartet oder erhofft. Wenn man dann die Möglichkeit bekommt, von einer Person wie Peter Maffay gefeatured zu werden, die schon sehr lange im Showgeschäft ist und immer noch sehr erfolgreich und dabei total auf dem Boden geblieben ist, dann ist das eine Chance, die man sich vorher nicht erträumt hätte.

Sandy: Ist sicherlich etwas Besonderes, ausgerechnet mit einem deutschsprachigen Musiker wie Maffay unterwegs zu sein, der immer mutig seinen eigenen Weg gegangen ist und die Musik in den Mittelpunkt gestellt hat!
Meike: Absolut!

Sandy: Wird er einen Querschnitt seiner ganzen musikalischen Arbeit präsentieren? Oder nur neue Titel?
Meike: Hauptsächlich neue Titel, aber auch einige alte Songs, auf die jeder wartet.

Sandy: Hast Du Lampenfieber? Du bist ja quasi auf der Bühne aufgewachsen? Ist es anders, vor so vielen tausend Menschen aufzutreten?
Meike: Ich habe normales Lampenfieber, wie sonst auch, aber bis jetzt haben wir die richtig großen Hallen ja auch noch vor uns (lacht). Aber es ist schon was anderes - ein richtiger Kick!

Sandy: Wo willst Du hin? Was wäre Dein Traum? Dein Ziel? Gibt es etwas, von dem Du sagst: Wenn ich das erreicht hätte, dann könnte ich sagen "ich habe es geschafft"? Oder steht jetzt erst mal die Selbstverwirklichung durch eigene Songs im Mittelpunkt und Du lässt alles auf Dich zukommen?
Meike: Ich werde sicher nie sagen: "Ich habe es geschafft!", denn dann ist es ja langweilig. Es passiert immer noch was und natürlich hab ich Träume und Ziele. Wenn diese erreicht sind, entstehen neue Ziele. Deswegen hab ich es nie "geschafft". Was nicht negativ klingen soll, ganz im Gegenteil: Neue Herausforderungen sind einfach toll! Ich träume davon, mit meiner Band auf Tour zu gehen, am besten erst mal im Vorprogramm einer bekannten Band, die Leute zieht und dann einfach mal abwarten.

Sandy: Du hast mal gesagt, dass Du wahrscheinlich nicht mehr naiv genug seist, an einer "Casting Show" teilzunehmen. Gibt es Dinge, von denen Du sagst, das würde ich trotz des Wunsches, mit meiner eigenen Musik erfolgreich zu sein auch um der Karriere willen als Profi niemals machen, beispielsweise, wenn man von Dir verlangen würde, Songs anderer Songwriter zu performen?
Meike: Songs anderer Songwriter zu singen find ich nicht schlimm. Wenn sie gut sind und zu mir passen, warum nicht ? Die Musik von "Ich gehe meinen Weg" auf unserer Single hat meine Freundin Claudi geschrieben. "Tiefer" hat Peter Maffays Keyboarder Jean Jacques Kravetz komponiert, der Text stammt von PUR-Sänger Hartmut Engler. Auf dem Album, was wir gerade einspielen, sind mehrere Songs von mir. Ich versuche, alle Texte selbst zu schreiben und auch alle Melodien, aber wenn es gute Ideen von anderen gibt, gerne. Wobei ich mich jetzt schon auf was wirklich Eigenes konzentrieren möchte! Ich würde nichts tun, womit ich mit nicht wohl fühle - bestimmte Klamotten tragen, Drogen nehmen, weil die Leute, die mich weiterbringen könnten, es tun. Ich möchte keine Kompromisse eingehen, bei denen ich nicht Ich sein kann. Ich glaube auch nicht, dass das einen wirklich weiterbringen kann. Natürlich muss man hin und wieder auch Dinge tun, die man aus sich heraus vielleicht nicht tun würde, aber es kommt immer darauf an, wie groß der Kompromiss ist.

Sandy: Die aktuelle Peter Maffay Tour ist am 1. November in Flensburg gestartet. Ihr wart in Frankfurt und weiter stehen Auftritte in der Arena in Leipzig, in der Dortmunder Westphalenhalle und in der Münchner Olympiahalle an. Auch Hamburg und Berlin sind auf dem Tourplan vereichnet. Realisiert man das, dass man gerade mit einem Künstler unterwegs ist, der in Deutschlands Musiklandschaft ganz oben mitmischt? Oder ist das erst mal wie ein Traum und man fragt sich, ob man nicht irgendwann aufwacht?
Meike: Die Frage habe ich jetzt schon ein paar Mal gestellt bekommen und dadurch wurde mir immer stärker bewusst, was ich da gerade miterleben darf. Und ich hab auch sehr viel Lust auf die darauffolgende "Christmas Moments" Tour, bei der ich ab dem 11. Dezember quasi verspätet einsteige. Ich freue mich immer, mit der Thomas Schwab Band und den anderen zusammen zu singen.

Sandy: Wie bereitet man sich auf so eine Deutschlandtour vor? Konditionell? Mental?
Meike: Relaxen wo es geht, drüber nachdenken, abschalten, Yoga... Wir hatten das Glück, direkt am Meer ein Hotel zu haben und da hatte man ab und zu die Gelegenheit, abzuschalten.

Sandy: Bist Du rundum zufrieden mit Deinen erste eigenen Songs? Oder bist Du eine Perfektionistin, die immer noch was verändern könnte?
Meike: Ich bin absolut nicht immer zufrieden, und wenn ich nicht mehr weiter weiss, frage ich jemand anderen. Manchmal brauch ich ´ne anderen Meinung, ob das überhaupt was ist, was ich da praktiziere. Aber dann kann ich auch zum Ende kommen. Ich weiss, dass sich die Songs mit der Zeit entwickeln und wenn sie mir nicht mehr gefallen, kommen neue. Es wird nie perfekte Songs geben. Aber es gibt ein paar Songs, die ich jetzt schon ganz gut finde. Mit dem Arrangement ändert sich ja immer noch einiges. Aber wenn die Hook und der Text stehen und gut sind, ist das schon mal viel.

Sandy: Was ist zuerst da, wenn Du Dir einen Song ausdenkst? Der Text oder die Melodie?
Meike: Meistens die Melodie, das ist aber auch unterschiedlich.

Sandy: Müssen eigene Songs in der Privatsphäre entstehen? Viele Musiker schreiben während einer Tour ja nicht, während andere im Tourbus ihre besten Einfälle haben.
Meike: Das ist ganz unterschiedlich bei jedem, glaub ich!

Sandy: Was inspiriert Dich beim schreiben? Gedichte? Lebenserfahrungen? Wie geht man daran, einen Song zu schreiben. Jeder Musiker hat ja da sein Geheimrezept.
Meike: Gedichte nicht. Eher Lebenserfahrungen oder Träume beim Schlafen. Ich habe kein Geheimrezept, und wenn, dann bliebe es auch eins (lacht). Ich schreibe überall, viel kommt beim Autofahren, wo ich mir dann Ideen ins Handy spreche. Im Bus oder Zug schreibe ich auch, oder auch im Studio, egal. Ich habe keinen Lieblingsplatz, nein, oder doch, wenn ich am Meer bin, was leider viel zu selten der Fall ist.

Sandy: Wenn man seine eigenen Stücke präsentiert, gibt man da auch ein Stück von sich selbst her?
Meike: Musik ist mein Leben und mein Leben ist Musik, unter anderem. Natürlich gebe ich einiges von mir selbst preis, wenn ich schreibe und die Songs singe. Und wenn man singt, gibt man ein großes Stück seiner Seele preis.

Sandy: Nun verarbeiten viele Songwriter ja auch eigene Erfahrungen. Hast Du durch Deine ersten eigenen Songs auch was über Dich selbst gelernt?
Meike: Ja auf jeden Fall!

Sandy: Wieso schreibst Du deutsche Songs und keine Englischen? Denkst Du, in Deiner Muttersprache kannst Du Deine eigenen Gefühle besser in Worte fassen? Liegt es an vergangenen deutschsprachigen Produktionen? Oder ist das reiner Idealismus?
Meike: Ich habe auch mal mit englischen Songs angefangen. Klar klingt es besser, auch ohne einen tiefen Sinn und es ist einfach international. Aber ich möchte in meinen Texten Dinge verarbeiten und über Sachen schreiben, die ich im Englischen nicht ausdrücken kann. Das kann meiner Meinung nach auch nur einer, dessen Muttersprache Englisch ist. Mir sind die Texte sehr wichtig und deswegen kann ich nur auf Deutsch das rüberbringen, was ich sagen möchte.

Sandy: Du sagst, Du liebst es, Songs zu schreiben. Dein Bruder David und TV-Total Bassist Domi sind momentan neben der Studioarbeit zu "Mayque" zusammen mit Deinem ehemaligen "Gimme5"-Bankollegen Eric Maas als "Stormy Weather Connection" unterwegs und haben gerade auch ihre erste EP mit eigenen Songs produziert. Habt Ihr früher schon mal eigene Lieder komponiert, als ihr noch in Coverbands wie Gimme5 gespielt und gesungen habt? Ist es eine Herausforderung, vom Covern zur eigenen Musik zu finden?
Meike: Wir haben mit Gimme5 mal einen "eigenen" Song gespielt, aber das war eher ein Experiment, das ich mit einem anderen Songwriter ausgebrütet habe. War nicht wirklich ein eigener Gimme5 Song. Wir waren damals noch nicht so weit, zumindest ich nicht. Ich habe zwar immer viel rumprobiert, aber mir fehlte das Bewusstsein und auch die Zeit. Damals hab ich einfach zu viele Coverbands gehabt, hier und da gesungen und auch noch nebenbei gearbeitet. Aber damals brauchte ich das! Bei uns ging es einfach erst mal darum, Musik nachzuspielen, die wir geil fanden, und das hat einen Riesenspaß gemacht. Es ist auf jeden Fall eine Herausforderung, vom Covern zur eigenen Musik zu finden und es ist unfassbar schön: Ich kann den ersten Auftritt gar nicht abwarten, denn ich denke, dass das noch mal ein ganz besonderes Gefühl ist, das ich noch nicht kenne.

Sandy: Dein Bruder David hat gesagt, bei "Mayque" habe er nun die Möglichkeit, seine Spielfreude, seine Lautstärke, Jazzeinflüsse und überhaupt alles, was er bisher in seinem Leben unter dem Thema "Musik" im Lexikon gefunden hat, zu vereinen. Denkt ihr, mit Jürgen Blätz den richtigen Produzenten gefunden zu haben, um diese kreative Power umzusetzen?
Meike: Ja!

Sandy: Was hälst Du von der Quotenregelung und dass es dadurch mehr deutsche Songs auf dem Markt gibt?
Meike: Prinzipiell find ich es gut, dass mehr auf Deutsch gemacht wird. Klar ist es auch eine Welle, aber wer weiss, ob die Welle nicht auch mal international überspringt. Ich finde, dass wir Deutschen auch ruhig in unserer Muttersprache singen sollten, wenn es uns gefällt.

Sandy: Welches ist denn Dein liebstes Peter Maffay Lied?
Meike: Puh, schwer, denn die Tabaluga Songs liebe ich fast alle. Okay ich probiers: "Eis im September" aus Tabaluga. Von der neuen CD berührt mich "Das geht tief" sehr. "Tiefer" ist ja klar, oder?

Sandy: Und Dein liebster Song der neuen neuen deutschen Welle?
Meike: Kann ich mich nicht auf einen beschränken, ich finde "Symphonie" von Silbermond sehr geil. Ich mag auch Juli und Christina Stürmer. Mir gefällt nicht alles, aber ein paar Nummern sind einfach gut. Christina Stürmers Stimme find ich gut, ist mal was anderes.

Sandy: Welche CDs stehen bei Meike Anlauff zuhause im Plattenregal?
Meike: Bunt gemischt, über Queen, Anouk, Police, Sting, Aziza Mustafa Zadeh, Noa, Ella Fitzgerald und Chaka Khan bis hin zu Evanescence, Linkin Park, Rammstein, Exilia, Foo Fighters, Jamiroquai, Metallica, Rage against the Machine, Prodigy, Pink, Christina Aguilera, Anastacia, Missy Elliot oder Destiny`s Child. Ich kaufe mir auch immer viele aktuelle CD`s, um einfach zu wissen, wie diese produziert sind.

Sandy: Mit wem würdest Du selbst gerne mal zusammen ein Album aufnehmen?
Meike: Ben Moudy!

Sandy: Und von welchen Künstlern siehst Du Dein Songwriting inspiriert?
Meike: Die Musik auf jeden Fall von Evanescence, Linkin Park, Anouk und sicher vielen anderen.

Sandy: "Ich gehe meinen Weg" ist ein mutiges Lied über das Ende einer Beziehung, über Trauer und darüber, wie schwer es ist, einen geliebten Mensschen loszulassen. Spiegeln Deine Songs das wieder, was Du im Moment bist? Denkst Du, die Musik, die Du in fünf Jahren machen wirst, wird anders sein?
Meike: Die Songs spiegeln auf jeden Fall das wieder, was ich schon erlebt habe, aber erst heute so wiedergeben kann. Natürlich gibt es viele Songs, die auch momentane Gefühle wiederspiegeln, da sie sich ja häufig wiederholen. Der Text von "Ich gehe meinen Weg" ist von Michael Brettner und beschreibt auch ein Gefühl, das ich zwar nicht genau so empfand, aber ich finde den Text sehr gut und auch krass und er trifft es auf den Punkt.

Sandy: Benutzt Du beim Songwriting auch Instrumente?
Meike: Ja klar, wenn es um die Musik geht schon, da arbeite ich meistens mit jemandem zusammen. Oft gibt es die Musik schon und ich mache Melodie und Text dazu.

Sandy: Spielst Du neben dem Singen auch ein Instrument? Ist es wichtig, nicht nur "wie eine Sängerin zu denken" und sich weiterzuentwickeln? Dazuzulernen?
Meike: Ich habe mal Klavier gelernt, bin da aber nicht wirklich eine Leuchte, würde aber behaupten, so grob zu wissen, was harmonisch abgeht, denn mir ist wichtig, nicht nur wie eine Sängerin zu denken.

Sandy: Dein Papa Wolle Anlauff ist Liedermacher. War es immer Dein Traum, selbst Songs zu schreiben und was sagt er dazu. Unterstützt er Dich auf Deinem Weg oder hat er darauf bestanden, dass Du erst mal einen "ordentlichen Beruf" lernst?
Meike: Mein Vater hat mich und meinen Bruder David immer unterstützt und hat auch sehr viel dafür getan, dass wir so einen großen Spaß an der Musik haben. Er hat uns gefördert, wo es nur geht. Einen "anständigen Beruf" hab ich von mir aus gelernt, aber die Musik nebenbei nie aufgegeben. Irgendwann wurde es dann einfach mehr, und dann hab ich meinen Beruf für die Musik aufgegeben. Aber ich wäre auch jederzeit wieder bereit, "normal" zu arbeiten, wenn es irgendwann nicht mehr so gut läuft. Momentan geniesse ich mein Leben so, weil es einfach ein Traum ist und Riesenspaß macht. Meine Eltern freuen sich natürlich riesig über unsere ganze Entwicklung und sind glaub ich sehr stolz. Sie besuchen uns immer noch, wenn es zeitlich passt, bei Konzerten und fiebern mit, das ist sehr schön. Klar, es war immer mein Traum, auch mal eigene Musik zu machen, aber anfangs hab ich mir es nicht zugetraut. Auch dafür hab ich viel Kraft bei meinem Papa geschöpft. Danke!

Sandy: In der im September ausgestrahlten Sendung "40 Jahre Beatclub" konnte man "Mayque" erstmals live im Fernsehen erleben. Nun hast Du als Moderatorin der Musiksendung "Newcomer" im hessischen Rundfunk im Jahre 2004 ja schon TV-Erfahrung sammeln können. Was tust Du den lieber, moderieren oder Musik machen?
Meike: Musik machen! Es gibt Moderatorinnen, die eindeutig besser geeignet sind für diesen Job (grinst).

Sandy: Du hast damals auch Bands interviewt. Denkst Du, von dem, was Musiker in den Medien erzählen, können andere Musiker was lernen oder inspiriert werden?
Meike: Nicht von allen, aber von sehr vielen auf jeden Fall. Man muss sich das rauspicken, was einen weiterbringen könnte, das ist ja bei jedem unterschiedlich. Aber es ist immer interessant, was Musiker in den Medien so erzählen.

Sandy: Welche Pläne hast Du für die Zukunft? Viele deutsche Sängerinnen wie Jeanette Biedermann oder Yvonne Catterfeld und auch viele Moderatoren schauspielern gleichzeitig, sind in Soap-Operas zu sehen oder drehen Werbespots. Würdest Du wieder moderieren oder sogar schauspielern, wenn sich die Chance ergibt? Ist das etwas für Dich, oder steht bei Dir die Musik absolut im Mittelpunkt?
Meike: Keine Ahnung, ob das was ist, moderieren wohl eher nicht. Aber wer weiss? Alles andere wird sich ergeben, ich schliesse nichts aus, aber jetzt erst mal stehen natürlich die Musik und das Album im Vordergrund.

Sandy: Wer Dich durch Gimme5 kennt, hat Dich mit blonden Haaren in Erinnerung? Hat es irgend eine tiefere Bedeutung, dass Du jetzt schwarze Haare hast? Markiert das eine Veränderung in Deinem Leben? Oder liegt das einfach nur zufällig an der Zeit mit der mystisch angehauchten Bühnenshow der Band "Vampire", mit der Du bis vor kurzem unterwegs warst? Ist das Zufall? Oder ein "Imagewechsel"?
Meike: Ich bin in Natur hell-, mittelbraun, blond war nur so ´ne Phase, weil ich einfach Bock drauf hatte. Ganz schwarz bin ich nicht, aber ich möchte wieder zu meiner Natur zurückkommen. So echt es geht (grinst). Wenn auch hin und wieder etwas verändert. Das brauch ich ab und zu. Imagewechsel kann auch sein, aber unbewusst. Man verändert ja hin und wieder sein Outfit, und grad in der letzten Zeit - in den letzten beiden Jahren - hat sich viel verändert in mir! Das trägt sich natürlich auch nach aussen.

Sandy: Deine neue Website www.mayque.de und das "Mayque"-Logo haben ja auch etwas Mystisches und erinnern vom Design her an die alten Mayas. Wessen Idee war das?
Meike: Das hat X-tina, die Frau von meinem Produzenten entdeckt und wir fanden es gut und haben die Idee ausgearbeitet. Denn ein bisschen mystisch find ich gut!

Sandy: Und wieso heisst Dein erstes Kreativprojekt "Mayque"? Erinnert an "Mayqueen" und (natürlich) an Deinen eigentlichen Namen Meike Anlauff. Woher das französisch auszusprechende Wort?
Meike: Es hat keinen besonderen Hintergrund, ich wollte meinen Namen behalten, aber doch etwas verändern. Ausgesprochen wird er so wie Meike, obwohl ihn jeder anders auspricht, was ich lustig finde. Er fällt etwas mehr auf. Mit Mayqueen hat das gar nichts zu tun. War echt ´n Zufall! Und an die franzözische Aussprache hab ich auch nicht gedacht, sondern immer nur an "Meike".

Sandy: Wie gehst Du mit Popularität um oder damit, dass Fans Dir die Bude einrennen? Du hast ja schon Deinen ersten "Stalker" beziehungsweise Überfan ("Mandy"), kann man in Deinem Gästebuch lesen.
Meike: Das kann ich nicht beurteilen, denn so weit ist es nicht, und ich weiss auch nicht, ob es so weit kommt.

Sandy: Hat Peter Maffay außer "Mayque" auf der "laut & leise" Tour eigentlich auch andere Newcomer dabei?
Meike: Ja, Pascal Kravetz, er spielt seit Ewigkeiten bei ihm Klavier und Gitarre und singt Background. Er ist der Sohn von Jean Jacques Kravetz, der viele Hits geschrieben hat, darunter auch "Tiefer" und auch von Anfang an bei Maffay dabei ist. Er macht jetzt auch ´ne eigene Platte und singt einen Song davon in der Show.

Sandy: Bereitet man sich darauf vor, demnächst vielleicht in vielen Medien präsent zu sein oder ist es Dir egal, was über Dich in der Zeitung steht?
Meike: Natürlich ist es mir nicht egal, was in den Medien über mich steht, aber ich bereite mich auch nicht explizit darauf vor. Das erfährt man eh wenn dann nur kurzfristig.

Sandy: Wird eigentlich irgendwann mal aus Jux und Dollerei ein Gimme5 Revival Konzert irgendwo im Raum Eifel-Mosel-Hunsrück geben?
Meike: Kann ich mir nicht vorstellen. Aber wer weiss? Wir konzentrieren uns jetzt erstmal auf unsere eigenen Sachen und proben neue Songs!

Sandy: Und hofft, dass demnächst mal ein Mayorlabel anklopft ... !!?
Meike: Das kommt ganz aufs Angebot an, aber wir sind da locker und gehen auch so weiter, abwarten bringt gar nichts, sondern immer weiter arbeiten.

Sandy: Was wünschst Du Dir noch für die Zukunft?
Meike: Es soll alles bleiben wie es ist, die Entwicklung kommt dann automatisch, denn es bewegt sich immer was, wenn man was tut und daran glaubt!
Sandy: Vielen Dank für das Interview und viel Glück mit Eurem ersten Album!

Infos unter www.mayque.de

Ein Bericht von Sandy Roth ::: www.red-sandy.de ::: www.saro-design.com