.:o:. "So wie einst Real Madrid!".:o:.
Kurz vor Weihnachten statteten die „Sportfreunde Stiller“ Trier ihren ersten Besuch ab. Location: Messeparkhalle. Wer noch bis dato kein "Sportfreunde Stiller Schweissband" oder den kultigen "Origial Sportfreunde Stiller Aufkleber" besass, für den hatten die drei im Dezember auch noch ihre "Kapuzen Sweater mit eingenähtem Vierzeiler" und die verkaufsstarken "Sportis-Lesezeichen" dabei. Dazu jede Menge ihrer besten Songs. Sonja und ihre Freundin besuchten die "fitteste Band Deutschlands" bei ihrem Gig in der Messeparkhalle.
"Tage wie dieser."

Schon Stunden vor dem offiziellen Einlass hatten sich bevorzugt kleine Teenie-Mädels im Clearasil-Alter in Scharen vor der Halle eingefunden, es herrschte ziemlicher Andrang. Das Vier-Mann-Auf-Einmal-Einlasssystem der Messeparkhalle war dem Ansturm kreischender, tretender Teenies kaum gewachsen. So manch einer trug baue Flecken davon als sich gegen 19 Uhr die Pforte öffnete. Über den Platz der Bühne lässt sich streiten. Der ein oder andere empfand sie als etwas deplaziert - im „hintersten Ecken“ - links.

Um 20 Uhr stürmten „Ash“ als Vorgruppe mit brennender Gitarre und einem hübschen Mädel an derselben die Bühne und legten einen rockigen Kurzauftritt von leider nur 40 Minuten hin. Den fulminanten Abschluss lieferte „Burn Baby Burn“. Man will ja den Hauptact nicht denunzieren, aber an den Instrumenten sind „Ash“ den Sportfreunden doch ein klein wenig überlegen.

Das tat der Stimmung natürlich keinen Abbruch. Die Sportfreunde waren kaum mit beiden Beinen auf der Bühne, als die große Stunde der Teenie-Mädels gekommen war, die ihr Stimmvolumen kräftig ausreizten und in den ersten Rängen reihenweise kollabierten. Es ereigneten sich harte persönliche Schicksale, wie das des kleinen 14jährige Jungen, der sich tapfer bis in die erste Reihe gekämpft hatte, um dann mit solcher Wucht gegen den Wellenbrecher gedrückt zu werden, dass er weinend vor Enttäuschung aufgeben musste, rausgehoben wurde und sich wieder hinten anstellen durfte :-)

Die Setlist der Sportis bestand aus einer guten Mischung ihrer größten Hits der bisherigen Alben. Bei „Ich roque“ hatte der Ash-Gittarrist einen kurzen Gastauftritt, legte ein grandioses Gitarrensolo hin und bewies damit noch einmal die instrumentale Überlegenheit von „Ash“. Auch ein Musiker aus der Region kam zu einem Gastspiel. Cani - der Schlagzeuger von „Marvin Go“ - durfte ran.

Locker und sympathisch präsentierten sich die Sportis bei ihren Ansagen, stellten fest, dass in Trier große Eintracht herrscht, was mit einigen Buh-Rufen honoriert wurde, und bauten „Trier“ immer wieder mit ein, was sie wahrscheinlich in Hintertupfingen genauso tun, aber trotzdem: Aus einem so umwerfenden Mund wie dem von Peter klingt es toll. Noch immer bin ich mir unsicher, ob es ein An- oder Auslachen seinerseits war, als ich mich im Photographengraben mit beiden Ellbogen auf die Bühne stützte und nach vorne lehnte, um ein hübsches Portrait-Foto von Peter zu ergattern :-)

Gegen Ende des Konzertes kamen dann noch ein paar Coverversionen, wie „Ich war noch niemals in New York“ von Udo Jürgens, „Troy“ von den Fantas, die ja nur ein paar Tage zuvor das Moselstädtchen heimgesucht hatten oder „Wonderwall“ von Oasis. Über die teilweise falschen Akkorde bei dieser Version wurde großzügig hinweggesehen.

Ansonsten gab das Konzert noch einige amüsante Show-Elemente her: So tauschten Peter und Flo auch mal. Peter versuchte sich am Schlagzeug mit einem gekonnten (!) und eindrucksvollen Solo, bei dem er über die Drums kletterte und so einige Verrenkungen zeigte. Oder einen kleinen Freestyle-Rap.

Nach über zwei Stunden dann das Ende und der Anfang vom Kollektiv-Ansturm auf Trierers Fast-Food-Läden. Im Messepark-Mc-Donalds stand man bis vor die Tür an, als Abschluss eines kurzweiligen vierten Advents-Sonntages.

Infos www.sportfreunde-stiller.de

Artikel und Photos by Sonja Broy, Artwork and Pretext by Sandy Roth.

Schon gelesen? Noch nicht? Dann wirds aber Zeit!!!