.:o:. "I see only one path ahead - from ashes and into the fire" ("Vanished") .:o:.
Stephan Lorse hat sich in die dunkle Stilecke der kontemporären Musik begeben und für´s Klangmagazin in das neue Album der Band "Moonlight Agony" reingehört. Im Moment ist die Band auf Doro-Support-Tour in Dänemark unterwegs. "Echoes of a nightmare" enthält acht spannungsgeladene Dark Symphonic Power Metal Songs. Der Stil der Band liegt im Powermetal, seinen Melodieformen und seiner Geschwindigkeit begründet. Interessante und unvorhersehbare Songstrukturen treffen auf ausgezeichnete Instrumentalisten und die variationsreiche Stimme von Chity Somapala, der übrigens auch im Finale der Klangnetz Charity "Menschenkind" am 18. Dezember in der Europahalle Trier dabei sein wird. Der Sound von "Moonlight Agony" enthält aber auch zahlreiche andere Facetten - orchestrale Parts und progressive Elemente. Beeinflusst von Blind Guardian, Dream Theater oder Children of Bodom versucht die Band, kein weiterer Clone in der Metalszene zu sein, sondern einen völlig eigenen Sound zu entwickeln.
"I search for a salvation, to rescue my mind evade all of damnation, but nothing do I find" ("Icy Plains")

Echoes Of A Nightmare" lautet der Titel des im September 2004 bei Massacre Records erschienenen Debüt-Albums von Moonlight Agony, deren Bandmitglieder ihre Kompositionen als Dark-Symphonic-Metal bezeichnen.

Die Gruppe wurde 1999 unter dem Namen Thorin gegründet. Doch es dauerte bis zum Sommer 2002, bis sich nach einigen Line Up-Wechseln die Stammformation um Robert Willstedt (Schlagzeug), Kalle Landin (Gitarre, Gesang), Rickard Petersson (Gitarre), Martin Mellström (Keyboards) und Christopher Starnefalk (Bass) konsolidierte. Ein erstes Demo wurde im September 2002 für die Band zum Glücksfall: Intromental Management war so begeistert von der Arbeit, dass die Band prompt unter Vertrag genommen wurde. Mit Chitral "Chity" Somapala, der einigen Heavy Metal Fans durch seine Arbeit bei Faro und Avalon bekannt sein dürfte, fand man endlich auch einen passenden Leadsänger und Frontman.

Mit komplettiertem Line Up begab sich die Band im Winter 2003/04 daran, ihr Erstlingswerk aufzunehmen. Und "Echoes..." ist alles andere als ein "Alptraum" geworden. Für ein Debüt hört sich das Album ausgesprochen ambitoniert und eigenständig an. Obwohl Einflüsse von Blind Guardian, Dream Theater oder Children Of Bodom unüberhörbar sind, wirkt "Echoes..." in keiner Sekunde wie ein billiger, tausendmal dagewesener Heavy Metal-Abklatsch. Im Gegenteil: Die Jordan Rudess-inspirierten Keyboardpassagen verleihen dem Werk eine ganz besondere Note, denn sie ergänzen die phänomenale Gesangsleistung von "Chity" hervorragend. Durch die homogene Kombination aus Gesang und Keyboard klingen die acht sauber produzierten Songs des Albums in der Tat symphonisch, orchestral und klar. Dabei verlieren sich die fünf brillianten Musiker nie in endlosen Frickelorgien, sondern versuchen, eingängige und emotionale Melodien in unvorhersehbare Songstrukturen zu integrieren.

Der Opener "Into Darkness" gibt die orchestrale Grundrichtung des Albums vor: Episch und bombastisch bedient der Song alle Wünsche des aufmerksamen Metal-Hörers. "Icy Plains" ist zunächst etwas gitarrenbetonter, entwickelt sich dann aber auch zu einer hörenswerten Symphonic-Metal-Hymne, die nach einiger Zeit zudem mit einem ruhigen Intermezzo überrascht. Der dritte Track, der den Titel des Albums trägt, schlägt in eine ähnliche Kerbe wie der Opener, denn wiederum dominiert Keyboarder Martin Mellström, mal mit klassischen Pianosoli, mal mit orchestralen Harmonien. Der Refrain von "Ceremony" erinnert leider unweigerlich an ein "Battle and Blood-Lied" von Manowar (das hätte wirklich nicht sein müssen!). Die Wiedergutmachtung für dieses kleine Manko folgt sogleich: "Equilibrium", der wohl härteste Song des Albums, groovt wie der Nachfolger "Ghost" ordentlich nach vorne. In "Moonlight Horizon" haut die Band erneut ordentlich auf den Putz, um im anschließenden triumphalen Finale "Vanished" noch einmal ihre gesamten Fähigkeiten in Punkto Bombast zu demonstrieren.

Unter all diesen Perlen ein wirkliches Highlight zu benennen ist kaum möglich. Moonlight Agony haben mit "Echoes..." ein Album geschaffen, das musikalisch locker das Potential hat, die momentan etwas angestaubte und stagnierende Metal-Szene aufzumischen. Bei entsprechender Promotion und Line Up-Konstanz stehen die Chancen auf Erfolg nicht schlecht, denn musikalisch hat die Band ihr Potential mit "Echoes Of A Nightmare" mehr als angedeutet.

Kurzinformationen & Tracklist

1. Into Darkness
2. Icy Plains
3. Echoes Of A Nightmare
4. Ceremony
5. Equilibrium
6. Ghost
7. Moonlight Horizon
8. Vanished

Moonlight Agony - Echoes Of A Nightmare, erschien am 27. September 2004 bei Massacre Records, Laufzeit: 43:28 Minuten.

http://www.massacre-records.com
http://back.to/agony

Text by Stephan Lorse, Artwork und Vorspann by Sandy Roth fürs Klangmagazin.

Schon gelesen? Noch nicht? Dann wirds aber Zeit!!!