.:o:. "Dämm ein sing Ühl ess dämm andre sing Naachtijall." .:o:.
Manuel Kirsch war dabei, als die bekannteste Kölschrockband Deutschlands am 15. Januar Trier zum afrocke brachte. Dass die X-Mas Tour der Band erst im Januar den Südwesten der Rebublik erreichte, verdankte das Trierer Publikum der Tatsache, dass Bundespräsident Horst Köhler Frontmann Wolfgang Niedecken in der Vorweihnachtszeit als Botschafter von "Gemeinsam für Afrika" in Beschlag genommen hatte. So gab es in der Europahalle ein nachweihnachtliches Livekonzert mit übergroßen Wunder-Bäumen und jeder Menge altbekannter Songs der kölschen Liedermacher, deren erstes Album "... rockt andere kölsche Leeder" schön mehr Lenze auf dem Buckel hat, als einige der Trierer Zuschauer Kerzen auf ihrem letzten Geburtstagskuchen verzeichnen konnten.
Nie zo spät vüür en Weihnachtsnaach.

Eine lange Warteschlange und viele bekannte Gesichter erwarteten uns vor der Europahalle in Trier, dennoch sah man überall wo man hinschaute Gesichter voller Erwartung.

Die Freude, BAP wieder einmal Live zu erleben, war groß. Endlich in der Halle angekommen und die Tortur mit der Garderobe überwunden, konnte es dann losgehen. Um kurz nach 20 Uhr erstürmte BAP unter Glockengeläut - nach Recherche original vom Kölner Dom stammend - und tosendem Beifall die gut gefüllte Halle.

Unter atmosphärischem blauem Licht betrat der „Chef“ die Bühne und rockte los, was das Zeug hielt, begleitet von einem Gitarrensolo at it`s finest. Stimmung pur! „Jedenfalls vermess“ und „Nemm mich met“ brachten die Halle erstmals zum beben und wer jetzt noch nicht auf Wolke sieben des BAP Himmels schwebte, war entweder taub oder erfrischte sich schon eines kühlen Bieres.

BAP waren besser und rockiger denn je. Drei Stunden gaben Sie der vollen Halle mit vollem Enthusiasmus das Gefühl, mit Leib und Seele Musik zu machen und jederzeit auf der Höhe der begeisternden Fans zu sein. Sie versprühten den Eindruck, das Trier Publikum zu lieben, was dieses lautstark an die Band zurück gab.

Nach dem rockigen Einklang wurde es nun etwas ruhiger aber keinesfalls weniger intensiv. Die große Fangemeinde nahm sich in die Arme und bei Songs wie „Helfe kann dir keiner“ oder „Wann immer du net wiggerweißt“ nahmen sie Wunderkerzen raus oder besser gesagt alles, was so leuchtete.

„Rita mir zwei“ war wieder einmal so ein Grund zum grooven und tanzen, überall sah man funkelnde Augen oder erhellte Gesichter. Bei „Aff un zoo“ setzte sich „Wolfjang“ auf einen Barhocker umringt mit Schals der Kölner FC, es blinzelte jedoch ein Schal ganz in Blau heraus und es dauerte auch nicht lange, da streckte er diesen dem tosendem Publikum entgegen: Ein Trierer Eintracht Schal, der die freundschaftliche Atmosphäre besser nicht ausdrücken konnte, die hier herrschte.

Es folgten Liebeslieder im sitzen, die Band nennt dies den „Liebeslieder Block“ und mit “Do kannst zaubere“ versetzte man die Halle in eine sogenannte "Romantik Trance". Danach ging es wieder rockiger zu, es folgte mit „Alexandra“ die Rock-Abgeh-Nummer schlechthin, gekrönt mit einem Hammer Soli des wohl besten Deutschrock-Gitarristen, der begeisterte und streckenweise an Angus Joung erinnerte.

In allen Gesichtern, die man sah, spiegelte sich ein begeisterndes BAP-Feeling wieder. BAP zauberte und verließ nun zum ersten Mal die Bühne, um sich dann gleich wieder den Zugaben zu widmen. Aber man war noch lange nicht am Ende. Ganze zwei Zugabenblocks hielten sie bereit und spielten diese grandios. Der Klassiker „verdammt lang her“ ertönte und sorgte für eine Welle der Begeisterung.

Nach Songs wie „Waschsalon“, „Satisfaction“ und „Absolut ziellos“ verabschiedete sich die Band erneut, um dann kurze Zeit später unter heller Begeisterung noch einmal die Bühne zu betreten. Nach gut drei Stunden Rock pur, fanden die fünf Musiker mit Liedern wie „Maat et joot“ und „Jraaduss“ ihr famoses Finish und beim letzten Song gab es etwas Einzigartiges zu bewundern: Ohne Wolfgangs Hilfe wurde „Wellenreiter“ vollständig vom Publikum gesungen und Trier hat dies einzigartig gemeistert! Respekt an eine tolle Band und ein super Trierer Publikum!

Manuel Kirsch für Klangmagazin.

Weitere Infos im Netz:
www.bap.de

Schon gelesen? Noch nicht? Dann wirds aber Zeit!!!