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"Gut Holz" heißt es im August wieder in Salmrohr, wenn die aufspielenden Bands für ein Wochenende die Welt auf den Kopf stellen. Skaos versprechen fette Bläsersätze, groovige Rhythmen und Punk 'n' Roll. Cuba Comet Imperial liefern kraftvolle Rockgitarren, gepaart mit sphärischen Synthesizer-Klängen. Die Selig Nachfolgeband Zinoba hat Dampfhammerrock der Extraklasse dabei. Spy Kowlik begeistern mit Frühschoppenska. Auch zwei Bands aus der Region sind im Vorprogramm dabei: Arrested 711 und die Cardboard Robots. Und natürlich unsere Klangmagazin Journalistin Sonja Broy.
"Gut Holz"

Am 7. und 8. August findet zum siebten Mal das Gut Holz in Salmtal-Salmrohr statt, eine "No Cover-Veranstaltung", die im regionalen Veranstaltungsplaner einen festen Platz hat und sich langsam aber sicher auch überregional einen Namen macht. "Vom Bierstands-Festchen zum Festival", treffender als Guido Eifel, Vorsitzender des KC 15 e.V., den Veranstaltern von Gut Holz, kann man die Entwicklung des Open-Airs nicht umschreiben.

Angefangen hat alles mit dem dem Wunsch, nach einer perfekten Party. Der KC 15, ein Kegelclub, bestehend aus 15 Mitgliedern, die mittlerweile alle die Sportschuhe an den Nagel gehangen haben, wollte eine Party organisieren "auf die wir selber gerne hingehen würden". Das Motto sollte heißen "gut-billig (in Bezug auf die Preise) - rockig (in Bezug auf die Musik)".

Die ersten zwei Jahre zeigte sich Petrus zwar etwas verstimmt, doch die Leute kamen trotzdem. Dudelte bisher die Musik noch aus der Konserve, so verpflichtete man im dritten Jahr zum ersten Mal Live-Bands. Allerdings spielten die kein "0815-Bryan Adams-Summer of 69-Einheitsgedudel", sondern ihre rockigen Eigenkompositionen und dabei ist es auch bis heute geblieben.

Gewachsen ist mit dem Besucherzuspruch natürlich auch das technische Equipment (auf dem ersten Gut Holz wurde die Wiese noch mit einer ganz normalen Stereoanlage, zur Verfügung gestellt von Manuel Mergen, Mitglied des KC 15, beschallt. Das Wohnzimmer von Familie Mergen ziert seitdem aufgrund vorzeitigen Defektes eine neue Anlage.

Die Größe der Bühne sowie der Umfang des Helferplans sowie die Menge der Namen, die sich auf selbigem finden, ist gewachsen. "Jeder weiß mittlerweile, was er zu erledigen hat." Von kleineren Pannen wie dem gelegentlichen mysteriösen Verlierens des Bierwagenschlüssels lässt sich keiner aus der Ruhe bringen, brachiale Gewalt führt eben manchmal doch zum Ziel und wenn die Organisatoren, wie vor ein paar Jahren, mal in Zeitnot geraten, helfen die Bands gerne aus, so hat "Skafield" mal Löcher für das Mischpult gegraben haben und dieses aufgestellt.

Bemerkenswert soll auch das Aggregat sein, galubt man folgendem Dialog: "Was habt ihr in sieben Jahren, angefangen bei der kleinen, gemütlichen Party, bis hin zur Großveranstaltung alles verbessert?"-"Das Aggregat, das musst du mal sehen, das ist so groß wie eure Terasse"-"Aha, und was habt ihr sonst noch verbessert?"-"Äh, Das Wetter".

Was den idealen Gut Holz Besucher ausmacht ist ebenfalls schnell definiert ("90-60-90, blond, blauäugig und stinkbesoffen"). In Wirklichkeit ist der Gut Holz Besucher natürlich gut gelaunt, tanzbereit, offen auch den für ihn unbekannten Bands gegenüber, gesellig, friedselig, ausdauernd - und er wird von seinen Freunden gemeinhin als "lustigen Kerl" bezeichnet! (Ernsthafte Interview-Partner waren im KC 15 eben noch nie zu finden, gerade dann nicht, wenn es Sonntag nachmittag ist und man noch mit dem Kopfweh, das aus dem vorausgegangen Samstag resultiert, zu kämpfen hat :-) )

Ein dreiviertel Jahr vorher wird mit den Bandplanungen begonnen, der große Rest wird einen Monat vorher erledigt, der Aufbau dauert drei Tage. In diesem Jahr ein Novum- Gut Holz - zweitägig - lädt damit ausrücklich zum Zelten ein.

Los geht es am Samstag ab 16 Uhr mit dem Musikprogramm. Die Cardboard Robots aus Trier machen den Anfang, gefolgt von Arrested 711 aus der Umgebung von Wittlich, zwei regionale Rockbands, die in jüngster Zeit jede Menge positive Kritik ernteten und von denen man mit hoher Wahrscheinlichkeit noch viel hören wird. Elke aus Kreuzberg versprechen "Dampfhammerrock der Extraklasse".

Zinoba aus Hamburg standen erst vor kurzem bei der "MTV Campus Invasion" in Würzburg auf der Bühne, Zinoba ist die Nachfolgeband von Jan Plewka, dem Sänger der legendären Deutschrock-Band "Selig", die vielen mittleren Alters ein Begriff sein dürfte.

Mit Skaos präsentiert sich einer der besten nationalen Ska-Acts mit internationalem Namen und ebensolcher Erfahrung. Die sieben Schwaben stehen für wilde Live-Acts und temporeichen Hardcore-Ska.

Am Sonntag morgen wird das Aufstehen dann ebenfalls durch skaige-Rythmen untermalt, Spy Kowlik, die schon desöfteren in Salmrohr zu Gast waren und sich einen überregionalen Namen gemacht haben, sorgen für den ultimativen Ska-Frühshoppen. Cuba Comet Imperial runden eben diesen dann nochmal mit rockigen Klängen ab.

Ein vielversprechendes Line-Up auch in diesem Jahr, dass an das letzjährige Programm mit "Readymade" und "Slut" als Headliner anknüpft. Bleibt nur noch, den allgemeinen Appell "Bitte früh kommen!" auszusprechen, auf einen gnädigen Petrus zu hoffen, der doch diesen Sommer schon allzuoft enttäuscht hat und die Zelte einzupacken.

Einlass ist ab 13.00 Uhr, der Weg zum Gelände ist ausgeschildert, eine Wegbeschreibung sowie weitere Informationen finden sich auch auf www.gutholzsalmrohr.de

Sonja Broy fürs Klangnetz Magazin.

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