.:o:. "And now I'm flying like an angel to the sun" (Lords of the bords) .:o:.
Das war es von den Guano Apes, nach über zehn Jahren gehen die vier Göttinger getrennte Wege. Ihr vorletztes Konzert gaben sie am 19. Februar in der mit 2000 Leuten leider sehr karg besetzten Trierer Messeparkhalle. Dabei wäre dieses Konzert eines größeren Publikums durchaus würdig gewesen, nicht nur um die erfolgreichste deutsche Crossover- Band noch einmal live zu erleben, sondern vor allem aus einem Grund, der „Blind“ heißt. Die vier Jungs aus der Nähe von Koblenz gewannen 2002 den Rockbuster des Landes Rheinland-Pfalz und durften unter anderem schon mit „Die Happy“ und auf dem „Terres-Rouges Festival“ in Luxemburg rocken. Sonja Broy war trotz Abistress dabei.
"Crystal bits of snowflakes fall around my head and in the wind." (Big in Japan)

Gegen 20 Uhr legen Blind los und bringen die Halle zum Kochen, die Gespräche am Einlass der Halle a la „Haben die heute auch ´ne Vorgruppe?“ „Ja, Blind heißt die.“ „Nie gehört, hoffentlich spielen die nicht lang.“ sind schnell vergessen. Blind bringen die Masse in Bewegung und Stimmung.

Auf ihrer Abschiedstournee ließen die Apes in jeder Stadt eine andere regionale Band ans Mikro, mit Blind wurde für das Konzert in Trier auf jeden Fall die richtige Wahl getroffen. Und nicht nur ich zeigte mich auch von den anderen Qualitäten der Band sehr angetan.

…Gespräch im Bühnengraben mit einem anderen Mädel: „Gell, der ist ja süß“, „Mmh, find ich auch“, anschließendes postieren vor dem Bassisten Guido Schwab, so dass andere Photographen wenig Chancen haben, auch mal ein Photo des blonden Herren im „Pornstar“-Shirt zu ergattern ;-)

Nach einer sich irgendwie ewig in die Länge ziehenden Umbauphase stürmen die Apes gegen 21 Uhr die Halle, gleich als zweites ertönt „Open your eyes“. Die Playlist ist gemischt, von ruhigen Tönen bei „Pretty in scarlet“ über die aktuelle Single „Break the line“ ist alles dabei.

Meine persönlichen Favoriten in Trier sind „No speech“ und „We use the pain“. Mitgegangen wird jedenfalls, die Stimmung ist top. Angenehm, dass sich nicht haufenweise kreischende Teenies im Publikum finden :-)

Bei der Bühnenperformance lassen sich zwei Grüppchen erkennen, Sandra - und der Rest der Leute. Kaum Kommunikation untereinander, jeder zieht sein zwar professionelles Ding durch - nur leider bleibt der für das vorletzte Konzert seiner Band teilweise weitgereiste Fan irgendwo auf der Strecke.

Als Zugaben gibts „I want it“, „Kumba yo“ (ohne Mittermaier) und „Lords of the bords“. „Noch drei Lieder - noch zwei - noch eins, time to say goodbye“ - „Das war es dann, tschüss“. Kaum ausgesprochen, verschwindet Sandra Nasic auch schon im Backstage.

Lediglich die drei Männer der Band geben sich noch etwas Mühe, verbeugen sich, verteilen Autogramme und plaudern ein wenig mit den Zuschauern, von denen wohl auch der Letzte in diesem Moment begreift, dass es besser für die Band ist, getrennte Wege zu gehen. Gerüchten zufolge sollen die internen Auseinandersetzungen nicht immer nur verbaler Art gewesen sein.

In Zukunft möchte jeder sein Ding machen. Sandra bastelt schon eifrig im Studio an ihrer Solokarriere, das neue Projekt von Schlagzeuger Dennis heißt Tamoto. Nach dem Konzert beginnt der Ansturm auf den Merchandising-Stand. Aber nicht Apes-T-Shirts sind es, die da reißenden Absatz finden, sondern die CD „No compromise“ von Blind, sowie etliche Buttons und Shirts der Band.

Die wirklich äußerst sympathischen Jungs lassen es sich auch nicht nehmen, CD´s zu signieren und suchen den Plausch in der Menge, was ihnen jede Menge Zusatzpunkte einbringt. Alles in einem ein gelungender Abend, wenngleich der Abschied seitens der Apes doch sehr unsentimental ausfiel.

Infos gibts unter
www.blindpage.com
www.tamoto.de .

Text und Photos by Sonja. Artwork by Sandy.

Schon gelesen? Noch nicht? Dann wirds aber Zeit!!!