.:o:. Frame in Green .:o:.
Im September 1993 fand sich eine Gruppe junger Leute aus der Region Trier in Zemmer zusammen, um eine Big Band zu gründen. Seit nunmehr fast zehn Jahren hat sich "Frame in Green" der Big Band – Musik verschrieben. Die Spannweite der musikalisch umgesetzten Themen reicht vom uralten Jazz, über Soul und die klassischen Big-Band-Arrangements Duke Ellingtons oder Glenn Millers bis hin zu Oldies und modernen Funk-Rock-Titeln. In einem Interview haben die Musiker Sandy einiges über sich und ihre Band erzählt. Beim Trierer Altstadtfest sind sie am 26. Juni ab 20 Uhr am Jazz-Point in der Simeonstraße Ecke Kaufhof zu sehen. Am 14. August und am 19. September werden sie auf der Landesgartenschau Trier für ein buntes Programm sorgen.
„Gestatten: Frame in Green – Big Band Frame in Green!"

Charakteristisch für „Frame in Green“ ist zweifelsohne der Facettenreichtum – sowohl in musikalischer als auch in personeller Hinsicht. Alle Mitglieder sind auch neben „Frame in Green“ in vielfältiger Weise musikalisch tätig: In zehn Musikvereine, vier Jazz-Combos, zwei Rock-Coverbands, einer Blues-Rock-Band, zwei Musikzügen der Bundeswehr und dem Kreisorchester „Fortissimo“ des Kreismusikverbandes Trier-Saarburg. Die heterogene Umgebung von „Frame in Green“ mit Musikern der unterschiedlichsten Stilrichtungen vom Blasorchester bis zur Blues-Rock-Band bildet die Basis für die enorme Vielfalt ihres Programms. So wird fast keine Stilrichtung oder Zeitepoche des vergangenen Jahrhunderts ausgelassen.

Die musikalische Verantwortung und die Leitung von „Frame in Green“ liegt in den bewährten Händen von Diplom - Musikerzieherin Pia Langer aus Trier. Sie absolvierte ihr Studium an der Musikhochschule des Saarlandes und ist nun an der Städtischen Musikschule in Trier tätig. Organisatorisch arbeitet "Frame in Green" als gemeinnütziger Verein. In den vergangenen Jahren haben sie bei verschiedensten Veranstaltungen der Region Trier, aber auch im benachbarten Luxemburg, im Saarland und bis nach Frankfurt am Main musikalisch mitgewirkt: Egal ob das Jazz-Fest am Dom, die Trierer Sekt-Gala, die Moselland-Ausstellung, das Trierer Elbling-Fest, der Bitburger Beda-Markt oder das Trierer Altstadtfest - "Frame in Green" waren dabei.

Sie bezeichnen sich selbst als eine alles anderes als „langweilige“ Big Band - eine Truppe, deren herausragendstes Merkmal ihre "bunte Homogenität" ist. Kein Wunder, dass bei so viel Abwechslung immer Spielfreude in der Luft liegt; sei es beim Swing, beim modernen Big-Band-Arrangement, bei Funk, Jazz-Fusion oder Rock. Genauso bunt wie ihre Philosophie waren auch die Antworten auf die Fragen, die www.k-talk.de der Band stellte.

Hört Ihr auch andere Musikstile, außer denen, die Ihr in Eurer Band spielt?
Armin Basten (E-Bass): Alles und soviel wie möglich. Besonders die Richtungen, die man eigentlich nicht so mag, sollte man sich anhören. Es gilt, seinen musikalischen Horizont so groß wie möglich zu halten.

Alle Völker weltweit „besitzen“ Musik als Kulturuniversalie. Kann Musik etwas, was Worte nicht können?
Conny Blesius (Alt-Saxophon): Musik kann Menschen verbinden, weil man keine Worte braucht. Schau’ Dir unseren Cedric an, er ist US-Amerikaner, spricht kein Wort deutsch, spielt aber ohne Probleme bei uns mit!
Martin Meier-Schneiders (Trompete): Die Musik und das Lachen verbindet die Menschen.
Armin Basten: Sie hat einen großen Vorteil – man braucht kein Wörterbuch.
Nico Stadler (Piano/Keyboards): Ja, Musik ist eine besondere Form der Verständigung. Mit ihr kann man ausdrücken, was man nicht in Worte fassen kann. Außerdem ist sie überall verständlich – Musik überwindet Grenzen und Sprachbarrieren.
Melanie Schäfer (Alt-Saxophon): Die Musik drückt aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu Schweigen unmöglich ist - ein Zitat von Victor Hugo.

Macht Musik machen glücklich?
Claudia Allar (Tenor-Saxophon): Klar, sonst würde man so manche „Keine-Lust-Phase“, die jeder mal hat, nicht überwinden. Man geht trotzdem zur Probe oder spielt für sich alleine und danach geht es meistens besser. Abgesehen vom sozialen Aspekt, der auch noch existiert. Musik erzeugt Gefühle. Ich kann bei der Musik immer abschalten, ewig durchhalten und bin während des Spielens ein anderer Mensch.

Ein weiser Mensch hat mal gesagt: „Man muss sein Herz an die Angel hängen, dann beißen die Menschen an!“ Kann man das auch auf Eure Band beziehen?
Conny Belsiums: Ja, unsere Musik ist handgemacht und da hängt unser „Herzblut“ dran.
Josef Schmitz (Trompete): Unsere Begeisterung ist ansteckend.
Claudia Allar: Finde ich auch, es kommt nicht nur auf die Musik an, sondern auch auf die Stimmung, die rüberkommt. Wenn sich eine Band gut versteht, dann kommt für meine Verhältnisse bessere Musik dabei raus, als wenn man die Noten perfekt aber trocken runterspielt – das überträgt sich dann auf das Publikum.

Wie viele Stunden verbringt Ihr täglich mit Musikmachen?
Nico Stadler: Ganz unterschiedlich, oft ist es einfach der Alltag, der einem nicht die Zeit lässt, Musik in dem Umfang zu machen, in dem man gerne möchte. Für mich ist es ein Hobby, das heißt zwar, dass die Musik hin und wieder zurückstecken muss, aber dafür auch nie zur Berufspflicht wird.
Melanie Schäfer: An Werktagen etwa eine halbe Stunde, an Wochenenden mindestens zwei Stunden pro Tag – das dürfte bestimmt so der Band-Durchschnitt sein.

Schafft Ihr es, Euch selbst beim Spielen ´ne Gänsehaut über den Rücken zu jagen?
Armin Basten: Wenn die nicht mehr kommt, dann höre ich auf zu spielen.
Nico Stadler: Wenn es uns nach reichlichem Proben gelingt, eine Gänsehaut über den eigenen Rücken zu jagen, weiß man, dass wider einmal ein neues Stück bereit ist, beim nächsten Auftritt gespielt zu werden.
Claudia Allar: Denke schon, jeder hat seine eigenen Lieblingsstücke. Aber in der Truppe macht es Spaß und wenn Improvisationen und Background gut passen, die Stimmung gut ist und es gesamt gut läuft und das Publikum darauf anspringt, dann kann das schon mal passieren – wir sind ja keine steifen Notenfresser.

Was glaubt Ihr, warum die Menschen im Laufe der Evolution die Fähigkeit entwickelt haben, Musik zu machen?
Conny Blesius: Als Teil der Entwicklung der Kommunikation.
Martin Meier-Schneiders: Musik schafft ein Gemeinschaftsgefühl, ist ein starkes Ausdrucksmittel, dient zur Demonstration von Macht, erhebt den Geist.
Armin Basten: Musik ist eine geniale Möglichkeit, Gefühle auszudrücken und das ist eine Eigenschaft, die den Menschen auszeichnet und die für jeden sehr wichtig ist.
Nico Stadler: Aus Freude am Klang, als Kommunikationsmittel, als Unterhaltung, als Abgrenzung der eigenen Kultur und als Ausdruck von Gefühlen.
Claudia Allar: Musik und Unterhaltung sind menschliche Bedürfnisse und liegen in unserer Natur. Wir haben überall Klänge um uns herum - na ja, heute wohl mehr Geräusche als Klänge - da kommt man schnell auf die Idee, selbst was machen zu wollen. Der Mensch ist ein freies und kreatives Wesen.

Denkt Ihr, dass es in Zukunft eine Musik geben könnte, von der wir heute noch keine Vorstellung haben?
Martin Meier-Schneiders: Ja, vor 40 Jahren hat man auch noch nichts von Techno geahnt.
Nico Stadler: Warum nicht, Musik ist so vielfältig und unterschiedlich, genau wie sich auch Modetrends immer wieder ändern, wird sich auch die Musik in Zukunft weiter verändern und ich bin sicher, dass sich auch neue Stile entwickeln werden.
Claudia Allar: Vielleicht, aber in letzter Zeit hat sich nicht viel getan in der Musikentwicklung. Bis zur Zwölftonmusik hat sich einiges getan bei unseren Vorfahren, danach kam nur eine Kombination aus vorher Bekanntem.

Aktuelles zur Band, Infos über die Musiker und aktuelle Termine gibt’s unter http://www.frameingreen.de

Bandphoto: Monika Grünewald

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Ein Bericht von Klangnetz Journalistin Sandy Roth www.8ung.at/red.sandy

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