.:o:. In Concert .:o:.
Sandy hat die Shanes interviewt, die im Dezember in Trier zum Hardpolkaheimspiel einluden. Fürs Klangmagazin erzählen sie uns alles über ihre Entstehung und ihren selbstkreierten Musikstil zwischen Pop, Polka und Punk.
The Shanes trafen den Struwwelpeter

Die Trierer "HardPolka" - Band rund um Sänger Kornelius Flowers gastierte in der Vorweihnachtszeit gleich zweimal in ihrer Heimatstadt.

Am 5. Dezember stieg das "The Beat Is Off Festival" in der Tufa Trier, bei dem die Shanes zusammen mit der Teenage Idols Nachfolgeband "der.tanzbefehl" für eine aussergewöhnliche Liveperformance sorgten. Im Trierer Stadttheater traten die Shanes dann am 6. Dezember unter dem Motto "The Shanes perform Shockheaded Peter by Martyn Jaques" erneut ins Rampenlicht und liessen bei der Struwelpeter-Premiere die Töne tanzen.

Daniela Grunewald (Violine), Kornelius Flowers (Vocals), Bernie Bredin (E-Guitar, Banjo, Mandoline), AndiBoy Diewald (Akkordeon), Herr Dannehl (Bass) und Stephan Zender (Drums) verstehen es seit 1991, traditionelle dancing-beats verschiedener Länder mit ihrem eigenen Bild von fantastischer Popmusik zu kombinieren. Mit musikalischen Einflüssen aus Folklore, Country, Irish Folk, orientalischen Klängen, französischem Chanson, Punk und Ska entsteht eine ambitionierte Mischung, die die Band selbst als „Hardpolka“ bezeichnet. The Shanes arbeiten nach „The Hauted House of Polka“ gerade an ihrem neuen Album.

Wer hat eigentlich die Shanes gegründet?
Kornelius Flowers: "Ich bin der Einzige von der Gründungsformation übrig gebliebene. Einer der Musiker, die damals dabei waren, hiess "Shane". Viele haben gedacht, wir hätten uns nach Shane MacGowan, dem Sänger der „Pogues“ benannt, die auch einen gewissen Einfluss auf uns hatten. Jedenfalls haben wir 1991 die Band ins Leben gerufen, weil wir etwas machen wollten, was nicht wie übliche Gitarrenbands oder Synthiepop der 80er geklungen hat. Mir hat immer besonders der erdige Klang traditioneller Instrumente gefallen. Somit war unser Sound von vornherein sehr folkig. Während die meisten Bands der damaligen Neo-Folk- oder Folkpunk-Bewegung das Ganze fast ausschließlich am Irish-Folk ausrichteten, haben wir auch andere Einflüsse eingebaut. Diese Verbindung ist bis heute unser Markenzeichen und wir haben sie schlicht "Hard-Polka" getauft."

Ist Euer Stil "Hardpolka" eine Weiterentwicklung der populären Musik oder verbindet Ihr einfach Ideen?
Daniela Grunewald: "Sicherlich basiert Hardpolka auf bestehenden Musiktraditionen. Diese werden von uns aber so konsequent über den Haufen geworfen, dass man nicht mehr von Eklektizismus sprechen kann. Hauptsache, es kickt!"

Wo nehmt Ihr Eure vielen musikalischen Ideen her? Was inspiriert Euch?
Herr Dannehl: "Wir sind sechs Musikfanatiker mit sechs zum teil extrem unterschiedlichen Geschmäckern. Was unsere Hardpolka aber im wesentlichen ausmacht, ist unser ausserordentlicher Spass an der Musik und am Leben, und ich denke, dass kommt auch beim Publikum rüber. Der Topf, aus dem wir schöpfen, ist riesengross."

Was unterscheidet ein amerikanisches Publikum von einem Trierer Publikum?
AndiBoy Diewald: "Es hängt immer davon ab, in welchem Rahmen man spielt. In Fort Worth waren wir 2 Abende hintereinander in einer Kneipe, in der jeden Abend Bands auftreten, dann waren wir in Dallas in einem richtigen Club, der gut gefüllt war und in Houston spielten wir auf einem Folkfest mit vielen, teilweise sehr traditionellen Gruppen zusammen - das war extrem lustig, weil die uns da schon ziemlich krass fanden. Alles in allem denke ich aber nicht, dass es große Unterschiede zwischen dem amerikanischen und dem Trierer Publikum gibt. Auch in England, Frankreich, der Schweiz, Österreich und Ungarn haben wir schon Konzerte gegeben - überall hängen die Reaktionen zum großen Teil von der Spiellaune und dem Charme der Band ab."

Bernie, Wie viele Saiteninstrumente besitzt Du? Welche?
Bernie Bredin: Ich besitze zwei akustische Gitarren, drei E-Gitarren, ein Banjo und eine Mandoline. Macht zusammen 42 Saiten. Kornelius hat mir in den Anfangstagen der Shanes einfach sein Banjo, das er selbst nicht spielen konnte (lacht) in die Hand gedrückt, um bei einigen Songs den Sound dieses Instrumentes einzubauen - so habe ich mich mit anderen Saiteninstrumenten beschäftigt, was eine große Soundvielfalt schafft."

Welche 5 heutigen Top 100 - Künstler würdet Ihr in Eurer Band mitmachen lassen?
Stephan Zender: "Mir fallen im Moment nur Madonna, Britney Spears und Christina Aguilera ein. Oder James Hetfield, weil er so toll "Oh Yeah" sagen kann. Da wundert es einen schon sehr, dass hier und da mal noch ein interessantes Album wie "St. Anger" mit dabei ist. Bei den Shanes interessieren sich sowieso nicht alle für diese Entwicklungen auf dem Musikmarkt, was der Band auch eine gewisse Authenzität verleiht."

Jede Menge Infos gibt’s unter www.shanes.de

Red Sandy fürs Klangnetz.

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