.:o:. "Dreams can come true" (Desrée) .:o:.
Frank Rohles hat sich nicht nur als Ausnahmegitarrist von Bands wie "Chock-A-Block", "Fairground" und "Faro" einen Namen gemacht. Er ist wohl auch der größte Queen Fan der Galaxis. Bei "Innuendo" stand er seinem Vorbild Brian May in nichts nach, egal ob Guild Brian May Red Special, Vox-Verstärker, Fryer-Pedale oder englische Sixpencemünze als Plek. Die Musik von Queen hat Frank sein Leben lang begleitet und geprägt. So überrededeten seine Freunde ihn schließlich, beim Casting zu "We Will Rock You" Deutschland mitzumachen. Er hätte sich nie träumen lassen, von Brian May und Roger Taylor im Recall persönlich für eine der Gitarrenstimmen in der Stammbesetzung des Stückes ausgewählt zu werden. Stephan Lorse hat zusammen mit Frank die Geschichte seines in Erfüllung gegangenen Kindheitstraumes nachgezeichnet. Das Musical, das in Zusammenarbeit mit Queen und Ben Elton entstand, wird am 12. Dezember erstmals in Deutschland zu sehen sein. In dem utopischen Werk finden rund 25 Queen-Songs Ihren Platz in einer Geschichte rund um eine Cyber-Welt, die vergessen hat, dass es Musikinstrumente gibt. Bei "Chock-A-Block" wird in Zukunft Tim Wollmann in die Saiten greifen. "Fairground" wird mit Patrick Kohlhaas als Gitarrist weiterspielen.
"Buddy you´re a boy make a big noise playin´ in the street gonna be a big man some day ..."

Gigantische Liveshows der Superlative, über 170 Millionen verkaufte Alben und ein Musical, das allein in London in den letzten zwei Jahren über zwei Millionen Menschen gesehen haben: Queen zählt zweifelsohne zu den erfolgreichsten Rockbands der vergangenen 30 Jahre.

Mit "We Will Rock You" haben die beiden Queen-Mitglieder Brian May und Roger Taylor gemeinsam mit Ben Elton und Robert de Niro ein bombastisches Gesamtkunstwerk aus imposanten Bühnenbildern, schauspielerischer Performance und 25 einzigartigen Tophits geschaffen, das seinesgleichen sucht.

Wenn "We Will Rock You" am 12. Dezember im Kölner Musicaldome startet, ist dies für Frank Rohles, der vielen Rockfans in der Region Eifel-Saar-Mosel durch seine glänzende Arbeit in den Formationen Fairground, Chock-A-Block und Innuendo bekannt sein dürfte, ein ganz besonderer Moment, denn er wurde von Brian May und Roger Taylor persönlich als Gitarrist des Hauptsets ausgewählt.

Für Frank wird damit ein großer Kindheitstraum wahr: "Aufgrund der Tatsache, dass ich in meiner musikalischen Jugend sehr stark von Queen und insbesondere von Brian May geprägt wurde, ist die Teilnahme an dem Musical für mich wahrhaftig die Erfüllung eines Traumes." erzählt er. "Als ich Anfang der 80er Jahre aus Spanien nach Deutschland kam, fand ich in der Musik von Queen den notwendigen Antrieb, viele Probleme und Situationen zu meistern. Und jetzt mit den Herren persönlich in Kontakt zu stehen, ist schon sehr bedeutsam für mich."

Musikalisch schätzt er an der Band besonders "die Fähigkeit, mit sehr hoher musikalischer Qualität so viel Gefühl auf den Punkt zu bringen. Viele verlieren sich entweder in klinischer Perfektion oder kriegen neben der emotionalen Seite die qualitativen Dinge nicht hin. Bei Queen war es immer so, dass Qualtität und Emotionalität gleichberechtigt waren. Dazu kommt natürlich, dass Freddie Mercury einer der besten Sänger aller Zeiten und zudem noch ein großartiger Entertainer war. Gitarrist Brian May hat einen unverwechselbaren Ton und auch der Rest der Band hat einzigartige Qualitäten. Die Chöre von Queen sind legendär. Und, und, und..."

Aber von vorn. Nachdem Franks Freunde und Bekannte ihn fast zur Teilnahme am Casting überreden mussten, war der Recall mit den Musikern von Queen im Mai 2004 für ihn ein großes Erlebnis - wie er auf www.frankrohles.de ausführlich berichtet. Das allererste Vorspielen für sein großes Vorbild Brian May war für ihn verständlicherweise nicht ganz einfach: "Es ist kaum zu glauben: Er ist der einzige Mensch auf dem ganzen Erdball, der mich beim Musizieren so aus der Fassung bringen kann. Mir schlackerten die Beine und ich hatte eiskalte Hände. Als es dann aber ans Eingemachte ging, konnte ich meine Konzentration schon auf den Punkt bringen. Da helfen dann doch die Jahrzehnte an Bühnenerfahrung." sagt er.

Schließlich war es auch Brian May selbst, der auf Frank und die anderen Kandidaten sehr beruhigend einwirkte, denn er wurde seinem Images als "Gentleman des Rock & Roll" mehr als gerecht. Er beeindruckt Frank deshalb inzwischen nicht nur als Musiker sondern auch als Mensch: "Brian May ist bestimmt nicht jemand, der nur - aber auch - auf die technische Ebene schaut. Er hat so eine einzigartige Methodik in seinem Spiel, dass er mit einem Ton mehr aussagen kann, als jemand, der auf Tapping-Orgien und Sweepings Wert legt. Ich meine hiermit nicht, dass Technik unwichtig ist, im Gegenteil, sie ist in meinen Augen absolut notwendig. Aber die Gitarre ist für mich ein Instrument, so wie die Mathematik ein Instrument ist, um physikalische Phänomene zu erklären, ein Instrument um sich selbst dem Publikum mitzuteilen, sowohl Freude als auch Wehmut und Traurigkeit."

"Man sollte in meinen Augen etwas 'sagen', wenn man spielt und nicht nur synthetisch eingeprobte Dinge herabspielen." findet Frank. "Wenn das Publikum durch einen einzelnen Ton eine Gänsehaut bekommt, hat man das erreicht. Auch wenn mir bewusst ist, dass ich selbst nicht immer diesem Anspruch genüge - ich versuche es. In meinem ersten persönlichen Kontakt mit Brian sowie bei späterem Email-Verkehr hat er alles, was man so über ihm hört, bei weitem übertroffen. Er ist bei den Recalls zum Casting sehr respektvoll und schon fast liebevoll mit jedem umgegangen. Er hat sich um jeden Einzelnen persönlich gekümmert und hierbei eine wirklich ansteckende, innere Ruhe ausgestrahlt. Immer hilfsbereit zur Stelle, so überhaupt nicht Superstar like! Ich habe den Eindruck gewonnen, dass man sich von ihm nicht nur an der Gitarre etwas abgucken kann ..."

Damit Frank im Dezember pünktlich seine Premiere bei "We Will Rock You" feiern kann, beginnt für ihn nun die heiße Phase der Vorbereitung, denn im Gegensatz zur Innuendo-Besetzung spielen zwei Gitarristen parallel. Deshalb ist er etwas skeptisch, neben stilistischen und technischen Nuancen auch andere Elemente aus seiner Arbeit bei Innuendo, Fairground und Chock-A-Block in den Musicalsound einbringen zu können: "In einem Musical sind die Freiheiten der Musiker sehr stark eingeschränkt. Dort gibt es keinen Raum für Improvisation oder ähnliches. In "We Will Rock You" soll das anders sein. Wie genau, weiß ich allerdings noch nicht. Ich kann nur verraten, was Brian mir persönlich geschrieben hat. Er hofft, dass ich die wenigen Stellen in der Show, die mir Freiheiten geben, auch tatkräftig nutzen werde." Genau so hat Brian May es auch in einem Interview in der "Gitarre und Bass" dargestellt.

Ebenso wie Queen alles andere als eine "normale" Hardrock-Band war, ist "We Will Rock You" kein typisches Musical. Es erinnert eher an eine große Rockshow als an Genre-Klassiker wie "Das Phantom der Oper", "Cats" oder "Les Misérables". Dieses Format kommt Frank entgegen, denn eigentlich steht er nicht auf 20 Darsteller, die eine einzelne Stimme singen: "Viele Stücke werden, obwohl die Geschichte nicht von Queen handelt, sondern in der Zukunft spielt, von einzelnen Darstellern vorgetragen, was die Sache dann doch eher konzertant werden lässt. Die Band soll meines Wissens nicht ständig hinter einem Vorhang stehen sondern an einem bestimmten Punkt der Show auch in die Handlung integriert werden."

Wenn "We Will Rock You" im Dezember im Kölner Musicaldome erstmals in Deutschland startet, kann sich jeder davon überzeugen, ob und wie Brian May und Roger Taylor die Herausforderung gemeistert haben, aus legendären Rockklassikern ein Musical zusammen zu stellen. Für Frank Rohles jedenfalls wird am 12. Dezember 2004 ein großer Kindheitstraum wahr, aus dem er erst jetzt, sechs Monate nach dem Casting, richtig zu erwachen scheint: "Ich habe es bis jetzt noch gar nicht richtig realisieren können. Was mir allerdings zuletzt doch sehr die reale Situation des Ganzen vor Augen geführt hat, ist die Tatsache, dass ich sehr oft Abschied nehmen musste. Alle meine Band- und Gitarren-Schüler, Bands wie Innuendo, Fairground und Chock-A-Block hinter mir lassen zu müssen, tut sehr weh, insbesondere weil mich alle Schüler, Bandmitglieder und Fans trotz der Umstellung so toll unterstützen und mir alles Gute wünschen. Ich bin sehr dankbar für die wahnsinnig große Unterstützung, die ich erfahre, und werde alle sehr vermissen."

Insofern ist "We Will Rock You" für ihn Anfang und Abschied zugleich. Das (vorläufige) Ende seiner musikalischen Arbeit in der Region Eifel-Saar-Mosel betrachtet deshalb nicht nur er mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Franks Abschieds-Song "Back for More" ist für seine Freunde, Fans und Kollegen ein Stück weit Realität geworden. Und auch wenn jeder seiner Bekannten ihm den Erfolg von Herzen gönnt, geht mit Franks Abschied ohne Zweifel ein großer Musiker unserer Region fort, der durch seine Virtuosität, Musikbegeisterung und Zielstrebigkeit vielen anderen Musikern hier ein großes Vorbild war. Er hat vielen gezeigt, dass es sich lohnt, seinen Weg zu gehen und an seine Träume zu glauben. Wir freuen sich auf ein Wiedersehen!

Infos zu "We will rock you" unter www.queen-musical.de

Text und Interview by Stephan Lorse, Artwork und Vorspann by Sandy Roth fürs Klangmagazin.

Schon gelesen? Noch nicht? Dann wirds aber Zeit!!!