.:o:. "Let the coronation shimmer and shine in the golden sun so bright." ("Falconer") .:o:.
"WJA" heissen nun "Corona"! Wer? Dabbeljuu Jay ... Was? ... fragt sich der informierte Rockfan aus der Region. "Ach ja, die Rockcoverband aus dem Raum Bitburg, die seit ein paar Jahren in Festzelten, Kneipen und Gemeindehallen spielt! Werden die nicht von Werner Schmitz promotet? Wie heissen die jetzt? Corona?! Haben die endlich einen neuen Namen? Wurde aber auch Zeit!" Stephan Lorse hat fürs Klangmagazin bei der Band vorbeigeschaut, die ihren Namen "Dabbeljuu Jay Ay" gegen eine leichter zu artikulierende Variante eingetauscht hat und neuerdings auch auf eigenen Beinen steht.
"Do I have to change my name? Will it get me far?" (Madonna: American Life)

Bereits seit einiger Zeit bestanden in der Band "WJA" Pläne zur Namensänderung. Einerseits gab es - ähnlich wie vor einiger Zeit bei der Cover-Band "Undercover" - Differenzen mit dem Management der Formation, der Eifelmusiker-Vereinigung. Andererseits kamen viele Zuschauer und Veranstalter mit dem Bandnamen "WJA", einer Notgeburt aus der Gründungsphase, nicht zurecht.

Gitarrist Andreas Nober bringt die Probleme auf den Punkt: "Der alte Name war nicht sehr kreativ. Er war schlecht auszusprechen und zu merken. Teilweise wussten die Veranstalter den Namen der Band nicht. Ausserdem wurden wir als Band häufig abgelehnt, weil der Name mit den Eifelmusikern in Verbindung gebracht wurde. Mit Werner Schmitz, dem Kopf der Eifelmusiker-Vereinigung, hatten wir im letzten Jahr ein Agreement, das uns zwar einige Auftritte verschaffte, aber nicht unbedingt unserem Ruf diente." Auch entsprach dessen Preis-Leistungs-Verhältnis milde ausgedrückt nicht den Vorstellungen der Band. "Es war an der Zeit, eigene Kontakte zu knüpfen und mit dem Namenswechsel einen Neuanfang für die Band zu vollziehen."

So erfolgte nach längeren Überlegungen die Umbenennung von "Dabbeljuu Jay Ay" in "Corona", die Bezeichnung des Lichtkranzes bei einer Sonnenfinsternis und Name eines Bieres, was allerdings erst ein Aussenstehender treffend bemerkte. "Da er nicht mehr ganz nüchtern war, kann die Band wohl davon ausgehen, dass sich der Name auch nach einigen Bierchen gut behalten lässt!", frohlockt Bassist Volker Grengs. "Ausserdem war der alte Name nicht mehr aktuell, weil er sich aus den Vornamen der Gründungsmitglieder Volker Grengs (Bass), Volker Heckmanns (Gesang), Andy May (Drums) und Joachim Propson (Gitarre) zusammensetzte", ergänzt Karin Thielen, die seit exakt drei Jahren Sängerin von "WJA/Corona" ist.

Einige Zeit nach der Gründung im Jahre 2001 verliess Joachim Propson die Band. Mit Andreas Nober (Gitarre), Markus Fischer (Gitarre) und Ulrike Baumgarten (Gesang) stiessen drei neue Mitglieder hinzu. Das Line-Up der Gruppe besteht momentan somit aus vier ambitionierten Musikern, zwei Sängerinnen und einem Sänger. Für alle ist die Freude an der Musik und am gemeinsamen Spielen die Hauptsache, wie Andreas Nober erklärt: "Im Vordergrund steht definitiv der Spass. Wenn der eine oder andere Euro dabei rausspringt, ist das natürlich super. Das Geld geht allerdings meist wieder für neues Equipment drauf. Wir wollen auf der Bühne Fun haben und ihn auch ins Publikum transportieren."

Ein lockeres Spassprojekt ist "Corona" dennoch nicht, denn die Bandmitglieder bemühen sich, die Proben so realistisch und professionell wie möglich zu gestalten, wie Volker Grengs betont. Ziel der Band ist es, "die Songs möglichst nah am Vorbild zu spielen. Wir brauchen dafür keine Show mit vielen Supereffekten oder sonstigen Übertreibungen. Wichtig ist für uns, die Songs originalgetreu zu spielen, denn das bleibt im Gedächtnis und verursacht Gänsehaut. Wenn die Musik im Vordergrund steht, geht's uns gut, und wenn die Zuschauer Spass dabei haben, mit der Musik mitgehen und der Sound der Band stimmt, ist alles bestens!"

Zum Repertoire der Band gehören aktuelle Hits, aber auch zahlreiche Songs, die die Bandmitglieder in ihrer Entwicklung musikalisch beeinflusst haben. Das Programm ist sehr vielfältig, schliesst Oldies aus den Sechziger und Siebziger Jahren mit ein und kann so auch ein älteres Publikum in Kneipen oder auf Feiern erfreuen.

Im Sommer 2004 zeigte die Gruppe erstaunliche Facetten, als sie vor einem ebenso großen wie begeisterten Publikum im Bitburger "Kesselhaus" Songs von Black Sabbath, Mother's Finest, Lynyrd Skynyrd, Melissa Etheridge, Alanah Miles, Bruce Springsteen, Heroes del Silencio, John Mellencamp, U2, The Police, Metallica, Alanis Morissette, Steppenwolf, Anouk und Die Happy "unplugged" spielte. Durch die entspannte Atmosphäre und das hervorragende Publikum war dieses Konzert für viele sogar besser als ein herkömmlicher Auftritt.

Entscheidend für die Auswahl der Songs sind immer persönliche Präferenzen der Bandmitglieder, erläutert der von Herbert Fandel am Klavier und von Frank Rohles an der Gitarre ausgebildete Andreas Nober: "Wir achten zwar auch darauf, bekannte Lieder zu spielen, wählen aber nur die Stücke aus, die uns Spass machen. Nur wenn man mit Spass bei der Sache ist, kann der Funke überspringen."

Für die nötige Vocal-Power und die optische Freude im männlichen Publikum sorgen die beiden Frontladies Karin Thielen, die zuletzt sehr überzeugend am Wettbewerb "Die Stimme der Region" teilgenommen hat und Ulrike "Uli" Baumgarten, die als Vorbilder Rockröhren wie Jule Neigel oder Skin von Skunk Anansie angibt und "eher nicht auf Balladen steht."

"Corona" ist eine Band mit Charisma und Charme, die auf hohem musikalischem Niveau musiziert und ein großes Publikum von Jung bis Alt unterhalten kann. Nach der Trennung von ihrem alten Management sucht die Gruppe gerade nach Autrittsmöglichkeiten, was gar nicht so einfach ist, denn "häufig schnappten uns die großen Fische in der Vergangenheit die Auftritte weg!", resümiert Karin Thielen. Die Monopolstellung einiger weniger Bands macht es Gruppen wie "Corona" leider nicht gerade einfach, Fuss zu fassen, so dass für 2005 erst ein Auftritt bestätigt ist: Am 26. März spielen "Corona" zur Premiere ihres neuen Namens erneut "unplugged", diesmal im "Le Clochard" in Bitburg.

Der Band ist zu wünschen, dass sie mit neuem Namen und neuem Elan den Highlights des letzten Jahres viele weitere folgen lassen kann und mit ihrem fünfstündigen Programm aus Rockklassikern endlich die Aufmerksamkeit erhält, die sie verdient.

Infos zur Band gibts im Web unter www.corona-rockt.de oder www.wjaliveband.de
Kontakt: corona-rockt@gmx.de

Text by Stephan Lorse, Artwork by Sandy Roth fürs Klangmagazin.

Schon gelesen? Noch nicht? Dann wirds aber Zeit!!!